Flussabwärts nach Berlin

Der Spreeradweg führt von Sachsen nach Berlin durch Brandenburg. Wir fahren rund 50 Kilometer von Beeskow nach Hangelsberg. Eine Strecke, die viel Erholung am Wasser bietet.

Flussradwege, das belegen immer wieder die Umfragen, zählen zu den beliebtesten Radwegen überhaupt. Vielleicht, weil Flüsse so etwas wie die Lebensadern der Erde sind. Oder weil sie eine Geschichte zu erzählen haben und stets zum Meer führen. Einige von ihnen, wie die Donau oder der Rhein, haben etwas majestätisches. Andere dagegen schlängeln sich träge verspielt durch die Landschaft. Die Spree gehört zur zweiten Kategorie, auch wenn sie in Berlin wie ein mächtiger Strom wirkt. In Brandenburg bleibt die Spree ein niedliches Flüsslein, weder besonders tief noch breit. Es braucht auch keine Deiche, sie zu zähmen. Die Talsperre bei Spremberg schützt den unteren Verlauf vor Überschwemmungen.

Gemütliche Badestellen an der Spree

45 Kilometer folgen wir ihrem Weg, von der Kleinstadt Beeskow in das Dorf Hangelsberg, und entdecken dabei einen Fluss, der den Menschen viel Freude bereitet. In Beeskow, der historische Stadtkern lohnt einen Abstecher nach Süden, versteckt sich die Spree noch hinter einem Gewerbegebiet, doch bereits in Radinkendorf, nach fünf Kilometern, empfängt sie den Radler mit einer wunderbaren Badestelle. Der Ort hat es sich am Spreeufer gemütlich gemacht. Auch die Bewohner des Dorfes Neubrück profitieren von der Gemütlichkeit der Spree und haben einen Rastplatz mit Imbiss am Ufer eingerichtet. Wasserwanderer und Radgruppen halten hier häufig an, einige sogar über Nacht, denn auf der Liegewiese ist Zelten erlaubt.

Kurz vor der Kersdorfer Schleuse passieren wir einen der schönsten Abschnitte des gesamten Spreeradweges. Auf der rechten Seite fließt der Oder-Spree-Kanal, auf der
linken die Spree. Ein Doppelfluss und in der Mitte die Radallee. Hinter der Schleuse verändert sich dann die Spree, wird zu einer ausgebauten Bundeswasserstraße. Erst
nach Fürstenwalde trennen sich Kanal und Spree wieder. Fürstenwalde war einst eine bedeutende Industriestadt. In die gesamte Welt exportierte Julius Pintsch Gaslaternen
und Leuchtbojen für die Schifffahrt. 12.000 Mitarbeiter hatte die Pintsch AG allein in Fürstenwalde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik demontiert. Der Radweg
führt über das ehemalige Firmengelände. Parallel zur Müggelspree, die nun wieder
zum Baden einlädt, radeln wir weiter nach Hangelsberg. Fast einen Kilometer lang
schlängelt sich der Ort am Fluss entlang, bestückt mit Wochenendhäusern und
Wohnvillen der Berliner. Hangelsberg hat einen Bahnhof. Sportliche können selbstverständlich
den Spreeradweg weiterfahren.