PFERDELAND BRANDENBURG 2023

26 PFERDELAND BRANDENBURG INTERVIEW V on morgens bis abends mit ihren Pferden zusammen sein – das ist Julia Plutnioks Alltag. Mit ihren beiden Isländern ist sie auf das Gut Birkholz imDahme-Seenland gezogen und macht dort eine Ausbildung zur Pferdewirtin. Was macht die Arbeit zu ihremTraumberuf und wie sieht ein Tag auf demHof aus? Mit Pferden auf einem Reiterhof zu arbeiten, ist der Traum vieler Mädchen. Wann wusstest du, dass du Pferdewirtin werden willst? Seit ich denken kann, verbringe ich jede freie Minute bei den Islandpferden. Nach dem Abitur entschied ich mich für ein Prakti- kum auf einer Farm in Island. Im Anschluss machte ich Praktika auf verschiedenen Islandpferdehöfen in Deutschland. Nach einiger Zeitwurde mir klar, dass die Pferde einfach ein großer Teil in meinem Leben sind und ich mir vorstellen kann, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wie lange bist du mit deinen beiden Islandpferden Peli und Kaepa schon auf demGut Birkholz und warum hast du den Hof imDahme-Seenland als Ausbildungsbetrieb gewählt? Im Sommer 2021 bin ich mit meinen beiden Pferden nach Birkholz gezogen. ImVorfeld habe ich ein zweiwöchiges Praktikum auf dem Betrieb gemacht. Die Anlage ist super- schön und ich habe michwohlgefühlt. Was macht eine Pferdewirtin für Spezialreitweisen Gangreiten genau? Als Pferdewirtinmit der Spezialreitweise Gangreiten beschäftigt man sich hauptsäch- lichmit der AusbildungvonGangpferden und ihrenReitern. InmeinemFall sind das die Islandpferde, die neben denGrundgangarten noch denTölt und denRennpass besitzen. Du bist jetzt im 2. Lehrjahr deiner Berufsaus- bildung. Was macht dir ammeisten Spaß? Ammeisten Spaß macht mir die Ausbildung von Jungpferden. Da jedes Pferd anders ist, lernt man immerwieder etwas Neues. Außerdem freue ich mich, wenn ich im Unterricht mit meinen Reitschülern Fort- schritte sehe und zufriedene Gesichter. Kannst du uns kurz einen Ausbildungstag be- schreiben?Welche Aufgaben hast du auf demHof? Der Tag beginnt um 8 Uhr meistens mit dem Kontrollieren der Außenweiden. Dort stehen Jung- und Zuchtpferde und man kontrolliert den Gesundheitszustand. Dannwird Zu- satzfutter verteilt. Im Anschluss beginnt der Hauptteil der Arbeit: Unterrichten und Rei- ten. Mittags macht jeder für sich eine Pause und abends endet der Tag um ca. 17 Uhr mit der Abendfütterung der Pferde. Natürlich ist jeder Tag anders. An manchen Tagen zum Beispiel ist der Hufschmied da oder man betreut die Pferde bei einemTierarzttermin. Was begeistert dich an Islandpferden? Mich begeistert ammeisten die Vielseitig- keit der Islandpferde. Für jeden Anspruch ist ein passendes Pferd dabei. Ob für den entspannten Feierabendritt imTölt oder das Passrennen auf demTurnier: Jeder findet hier einen passenden Partner. Kannst du anderen Jugendlichen oder Erwachsenen, die sich für diese Ausbildung interessieren, einen Rat geben? Ich empfehle in jedem Fall längere Praktika auf verschiedenen Höfen. Man sollte sich wirklich sicher sein, dass man fit genug ist, um die Ausbildung zu beginnen. Wenn man mit viel Leidenschaft an die Sache heran- geht, ist es ein schöner, herausfordernder und abwechslungsreicher Ausbildungsberuf. Foto: privat Text: Karin Reimold »Jedes Pferd ist anders« Julia Plutniok hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Sie lässt sich gerade zur Pferdewirtin Spezialreitweisen Gangreiten ausbilden. Julia mit ihren beiden Islandpferden Peli und Kaepa Info Bei der staatlich anerkannten Berufsausbildung Pferdewirt Spezialreitweisen Gangreiten steht das Reiten von Islandpferden bzw. Gangpferden im Fokus. Die Ausbildung beinhaltet Pferdehal- tung und -gesundheit, Ausbildung der Pferde und Reiter, Planung und Organisation von art- und tierschutzgerechter Haltung, betrieblichen Abläufen und von Lehrgängen und Veranstaltun- gen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. 8

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